Die Amtszeit von Boris Tadić als Präsident lief erst im kommenden Jahr aus. Aus wahltaktischen Gründen trat er am 04.04.2012 vom Amt des Staatspräsidenten zurück und ermöglichte so die zeitgleiche Wahl von Präsident und Parlament. Tadić erhoffte durch die Popularität seiner Partei bei den Parlamentswahlen ein besseres Abschneiden zu ermöglichen. Insgesamt 12 Kandidierende traten bei der Präsidentenwahl an, doch nur dem bisherigen Amtsinhaber Boris Tadić und seinem Herausforderer Tomislav Nikolić wurden ernsthafte Erfolgsaussichten eingeräumt.
Boris Tadić lag bei der ersten Runde der Präsidentenwahl mit 26,8 % der Stimmen knapp vor seinem Herausforderer Tomislav Nikolić, der auf 25,6 % der Stimmen kam. Da keiner der beiden die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen erreichte, findet zwischen ihnen am 20.05.2012 eine Stichwahl statt. Bereits in den Jahren 2004 und 2008 kam es zu einer Stichwahl zwischen Boris Tadić und Tomislav Nikolić, wobei Nikolić jeweils im ersten Wahlgang vor Tadić lag und die Stichwahl jeweils von Tadić gewonnen wurden. Der Vorsitzende der Sozialistischen Partei Serbiens (SPS) und Innenminister Ivica Dačić kam mit 15,2 % der Stimmen auf Platz 3, gefolgt von Vojislav Koštunica mit 7,7 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei zirka 58,7 %. Die Parlamentswahl Die SNS von Tomislav Nikolić liegt mit 24,7 % der Stimmen knapp vor der DS von Boris Tadić, die auf 23,2 % der Stimmen kam. Die SPS von Ivica Dačić kam mit 16,6 der Stimmen auf Platz 3, gefolgt von der nationalkonservativen Demokratischen Partei Serbien (DSS) von Vojislav Koštunica mit 7,2 % der Stimmen. Die Liberaldemokratische Partei (LDP) von Cedomir Jovanović kam auf 6,6 % und die Vereinigten Regionen Serbiens (URS) auf 6,1 % der Stimmen. Mit der Liga der Vojvodina-Ungarn (SVM) und Walachenpartei, die auf 2,4 bzw. 0,5 % der Stimmen kamen, werden zwei Parteien von Minderheiten im Parlament vertreten sein.