Von Deniz Faber Am Samstag protestiert knapp eine halbe Million Katalanen in Barcelona unter dem Motto „Selbstbestimmung ist kein Verbrechen“ Zu dem Massenprotest in Barcelona schreibt heute die „ Junge Welt“:Kein Durchkommen war am Samstag nachmittag auf der Gran Via in Barcelona. ----- Zu der Massenkundgebung unter dem
Motto »Selbstbestimmung ist kein Verbrechen« hatten die Katalanische Nationalversammlung (ANC) und die Kulturvereinigung »Òmnium Cultural« aufgerufen. Die Veranstalter sprachen von einer halben Million Teilnehmer. Der Protest richtete sich gegen das Verfahren am Obersten Gericht in Madrid, in dem katalanischen Politikern und Aktivisten »Rebellion« und andere schwere Verbrechen im Zusammenhang mit dem Referendum vom 1. Oktober 2017 vorgeworfen werden.
Über den Plaça de la Universitat schallte der Ruf aus dem Spanienkrieg »No pasarán!«. Vertreter der Zivilgesellschaft, der Kommunalpolitiker und Gewerkschafter riefen zum friedlichen Widerstand gegen den spanischen Staat auf. Sie forderten »alle Demokraten« auf, sich gemeinsam gegen den aufkommenden Faschismus zu wehren und die Grundrechte zu verteidigen.
ANC-Vorsitzende Elisenda Paluzie erklärte, der Gerichtsprozess sei eine Gelegenheit, Madrid international anzuklagen. Sie erinnerte zudem daran, dass die Verfolgung demokratisch gewählter Vertreter nicht zur Normalität werden dürfe. Gabriel Rufián, Abgeordneter der Republikanischen Linken Kataloniens, rief alle Republikaner und Antifaschisten im spanischen Staat dazu auf, friedlichen Widerstand zu leisten »gegen den Faschismus, der tun und lassen kann, was er will«. Solche Massendemonstrationen sind auch in Kosova angesagt. Die EU Instanzen ignorieren bezüglich Katalonien das Selbstbestimmungsrecht. Das SELBE passiert auch in Kosova. In Katalonien wie in Kosova muss der Kampf um Selbstbestimmung mit dem Kampf um soziale Gleichheit verbunden werden. Kosova hat nur eine auf dem Papier stehende Unabhängigkeit. Alle wichtigen Fragen werden von ausländischen Botschaften der örtlichen Mafia in Kooperation mit dem serbischen Staat entschieden. Die „ Bewegung für Selbstbestimmung“ VV hat ein Plakat zur sogenannten Unabhängigkeit Kosovas herausgebracht. Auf dem Plakat ist zu lesen-“ 11 Jahre Unabhängigkeit-ohne Arbeit- ohne Menschenwürde- ohne Gesundheitswesen- ohne Rechte-ohne Gleichheit- ohne Entwicklung- ohne Sicherheit- ohne Bildung- ohne Kultur – ohne Viza- ohne Perspektive.“ Wichtig ist in Katalonien und Kosova die Kombination aus demokratischen und sozialen Forderungen. Weder das Recht auf Selbstbestimmung noch das Recht auf soziale Gleichheit ist verhandelbar. »No pasarán!«.
Plakat von VV aus Kosova
