Aktuelles aus Prishtinë (Pristina), Mitrovica, Prizren, Prizeren, Pejë, Pec - Historisches zu Kosova und UCK
21:07
23.03.2023
Rumänische UN-Polizeikräfte sind für den Tod von zwei Demonstranten bei der Kundgebung der „ Bewegung für Selbstbestimmung“ ( LPV) am 10. Februar in Prishtina schuldig gesprochen worden.Dies verkündete der internationale Staatsanwalt Robert Dean am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prishtina. Herr Robert Dean erklärte: „Das Ermittlungsteam sei nach einer sorgfältigen Untersuchung der auf die Demonstranten abgefeuerten Gummikugeln zu diesem Schluss gelangt. „. Die Spezialkugeln werden nur von Angehörigen des rumänischen UN-Polizeikontingentes im Kosovo verwendet.“

 Er habe den vorläufigen Bericht bereits an den Chef der zivilen UN-Mission (UNMIK) im Kosovo, Joachim Rücker, geleitet, doch die Untersuchung des Vorfalls werde fortgesetzt, sagte Dean. Die Realität zeigt jedoch dass es sich bei der Untersuchung und dem Ermittlungsergebnis um ein abgezocktes und zynisches Schmierentheater handelt. Der Schuldspruch wird ohne Konsequenzen bleiben, denn das rumänische Polizeibataillon darunter 11 schwer Beschuldigte wurden nach Rumänien ausgeflogen. In der Heimat wurden sie für ihre Mission extra ausgezeichnet. Zudem ist das Ermittlungsergebnis neben der Tatsache, dass 11 besonders verdächtige Personen sich aus dem Staub machen durften ein einziger Skandal. Die Stellungnahme von „Staatsanwalt“ Dean geht davon aus, dass die Untersuchung und ihr Ergebnis, „ keine konkrete Schuld einzelner nachweisen könne“. Damit hat sich die Sache für die UNMIK- Kolonialisten erledigt. Der Schuldspruch ist ein billiger Versuch die Gemüter in Kosova zu beruhigen. Die Leitung der UN-Mission in Kosova äußerte ihr Bedauern darüber, „dass die rumänischen Behörden der Bitte der internationalen Vertreter im Kosovo, die oben genannten Personen in Prishtina für deren weitere Vernehmung von Untersuchungsorganen zurückbleiben zu lassen, nicht entsprochen hatten“. Den Straßenterror der Polizei ,die Morde an Arben Xheladini und Mon Balaj wird der Kolonialismus in Kosova nicht sühnen. Im Abschlußbericht von Staatsanwalt Dean wird zudem der LPV eine gewisse Mitverantwortung für den Polizeiexzess unterstellt. Damit wird das Opfer neuerlich zum Täter gestempelt und der fortgesetzte Polizei und Justizterror gegen die LPV in Kosova gerechtfertigt. Interessant sind dennoch einige Ermittlungsergebnisse im Bericht von „Staatsanwalt“ Dean. Das Untersuchungsergebnis der „ Staatsanwaltschaft“ stützt den Bericht der internationale Agentur BIRN („Balkanisches Netz für journalistische Recherchen“) welcher Ende Februar in Belgrad veröffentlicht wurde. Dem Bericht zufolge waren die Demonstranten, „durch Verschulden des rumänischen UN-Polizeikontingentes im Kosovo gestorben“.

Nach der Auswertung von Amateurvideobildern waren die BIRN-Experten zu dem Schluss gelangt, dass die rumänischen Polizisten die Demonstranten weiter mit uralten Plastikkugeln beschossen hatten, nachdem sie den Rückzug angetreten hatten. Dabei war auf Nahaufnahmen deutlich zu sehen, wie die Polizei unter Verletzung der Völkerrechtsnormen auf die Köpfe der Demonstranten schoss. Die Munition hatte aus dieser Nähe die Qualität von normaler Munition.