Aktuelles aus Prishtinë (Pristina), Mitrovica, Prizren, Prizeren, Pejë, Pec - Historisches zu Kosova und UCK
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28.03.2023

Von Agron Sadiku Laut einer Untersuchung welche von der US Botschaft in Prishtina in Auftrag gegeben wurde ist Prishtina, die Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung in der gesamten Welt. Die Hauptbelastung geht von dem Stromerzeuger KEK in Obiliq aus. Das ist mit bloßem Auge erkennbar. Dicke Rauchwolken beinträchtigen öfter sogar den Flugverkehr nach Prishtina. Die KEK

Vollbild anzeigenDie Gesellschaft IPAK-Vienna hockt in Wien und bemüht sich nach eigenen Angaben „Investoren nach Kosova zu holen“. Für jeden normalen Leser ließt sich die Website dieser Organisation beinahe zynisch. Unter der Rubrik „Erfolgsgeschichten“ kann über die Privatisierung von Ferronikel in Drenas folgendes nachgelesen werden: „.Alferon Management Limited of London ist das Führungsunternehmen von International Mineral Resources (IMR),

Das Angebot der Firma  "Limak & Calik" für den Erwerb das Verteilungsunternehmen von Strom aus der KEK wird selbst von dem ehemaliger Minister für Energie, Ethem Ceku, als „ lächerlich“ empfunden. Die Firma  "Limak & Calik" will   26,3 Millionen Euro bezahlen. Alle Oppositionsparteien im Parlament lehnen diese Entscheidung der Regierung ab. Aber nur die

Kosova hat die wichtigsten Braunkohlevorkommen am südlichen Balkan. Die Stromversorgung in Kosova ist unter der Leitung der UNMIK katastrophal. Dennoch gieren kapitalistische Unternehmen nach dem Rohstoffreichtum des Landes. Mittels der Privatisierung der Stromversorgung, soll Kosova der Stromlieferant in der Region werden. Keinesfalls wird jedoch diese Energiebasis zur Entwicklung Kosovas verwandt werden, kapitalistische Unternehmen trachten danach mittels der Aneignung von Energie in privater Hand Maximalprofite zu erzielen.

Der Konflikt in der Stadt Mitrovica in Kosova wird oft nur als ethnischer Streit zwischen SerbInnen und AlbanerInnen wahrgenommen. Doch dahinter steckt ein Streit um den wirtschaftlichen Reichtum des nördlichen Kosova, um den Industrie- und Bergbaukomplex von Trepca nahe Mitrovica. Bei Trepca handelt es sich um einen Industriekomplex, der bis 1989 23000 Menschen beschäftigte. Am 8.Juli 1998 schrieb die New York Times über Trepca: "Der weitauseinandergezogene Trepca-Bergbaukomplex ist das wertvollste Stück Grund und Boden auf dem Balkan und hat einen Wert von mindestens 5 Milliarden US-Dollar." Der Direktor der Mine, Bjielic, wird mit den Worten zitiert: "Das ist Serbiens Kuwait, das Herz von Kosovo."

Der gewerkschaftliche Dachverband in Kosova heißt BSPK ( Vereinigung Unabhängiger Gewerkschaften Kosovas). Dem Dachverband gehören 14 Einzelgewerkschaften an. Am 28. April brachten 6 gewählte Sekretäre von Einzelgewerkschaften ihrer Unzufriedenheit mit der Arbeit der BSPK zum Ausdruck. Dazu veranstalteten sie eine Pressekonferenz in Prishtina. Vertreten waren Sherif Fejzullahu, für die Energiegewerkschaft, Hasan Abazi, für die Metallarbeiter, Isuf Asemi, für die Beschäftigten in Kleinbetrieben, Osmon Hasani, für die Angestellten im Hotel und Tourismusbereich, Avni Ajdini für die Bauarbeiter und Sejdi Begu, für die Minenarbeitergewerkschaft. Offen droht in Kosova eine Spaltung der Gewerkschaftsbewegung. Die Sprecher der genannten Einzelgewerkschaften kritisierten den bürokratischen Stil der Gewerkschaftsführung und deren Verrat an den konkreten Interessen der Arbeiter.

Nackte Wut, verbunden mit Protesten, richtet sich gegen die Privatisierung der Fabrik „Ferronikel“ in Drenas und im gesamten Gebiet Drenica, 40 Kilometer nördlich von Prishtina. Der Industriegigant Ferronikel soll billig an die dubiose Firma „Alferon“, deren Betreiber ihren Geschäftssitz in Kasachstan haben, verhökert werden. Der Deutsche Joachim Rücker (Leiter der Kosova Treuhandagentur) sowie der kosovarische Wirtschaftsminister Dugolli versuchten Anfang der Woche in einer offenen Gemeinderatsitzung in Drenas ihre Entscheidung zu vertreten. Ihnen schlug Wut und Haß entgegen. Der deutsche Chef des „Vierten UNMIK Büros“ Joachim Rücker und sein Handlanger „Minister Dugolli“ mußten unter wüsten Beschimpfungen der Menschen die Stadt Drenas verlassen. Ihr Abzug glich geradezu einer Flucht.