Seit 365 Tagen steht ein Zelt vor dem Parlament in Prishtina. In dem Zelt befinden sich ehemaligen Arbeiter aus der Fabrik së Tubave aus Ferizaj. Genau ein Jahr kämpfen die Kollegen und Kolleginnen für, die ihnen zustehenden Löhne aus den Jahren 1990-1999. Unter Milosevic wurden die Arbeiter entlassen und erhielten keinerlei Lohn. Nach den offiziellen Regularien stehen ihnen diese Löhne
allerdings zu. Sogar Gerichtsinstanzen gaben den Kollegen und Kolleginnen Recht. Nun geht der Streik in das zweite Jahr. Der Streikführer Ahmed Sylejmani, erklärte gegenüber der Zeitung „Koha Ditore“:“ Wir werden nicht aufhören für unsere Rechte zu kämpfen wir haben völlig gerechtfertigte Anliegen.“ Sehr enttäuscht zeigen sich die Arbeiter bezüglich der Versprechungen des ehemaligen Ministerpräsidenten Hashim Thaci. Im letzten Jahr hatte Ihnen Thaci zugesichert, die „Angelegenheit innerhalb von einem Monat zu bereinigen“. Passiert ist bis heute nichts. Es geht aber nicht nur um die Löhne aus der neunziger Jahren. Im Zelt befinden sich Arbeiter und Arbeiterinnen aus der nun privatisierten Fabrik in Ferizaj. Nach ihrer Entlassung aus der privatisierten Fabrik, wurden die Ihnen zustehende Abfindung bis dato nicht ausbezahlt. Die Agentur für Privatisierung (AKP) windet sich und verweist darauf -“zuerst die eigenen Angelegenheiten ordnen zu müssen“. Diese zynischen Erklärungen sind typisch für die Lage und die Behandlung der Arbeiter und Arbeiterinnen in Kosova. Zuerst wurden die meisten Arbeiter durch das Milosevic- Regime gefeuert , um anschließend nach dem Jahr 1999 im Rahmen des Privatisierungsprozesses aus so genannten „marktwirtschaftlichen Gründen“ entlassen zu werden. Es ist an der Zeit sich nicht mehr abspeisen zu lassen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen haben Grund sich neu und entschieden zu organisieren bzw. ,die Arbeiterbewegung zu reorganisieren. Auch im Kosova gilt, dass ohne gewerkschaftliche , sowie politische Gegenmacht keinerlei Rechte für die Arbeiter und Arbeiterinnen herausspringen.
Quelle http://koha.net/