Nach einem Bericht des TV-Senders RTS soll sich der Jugendliche umgehend nach der Tat in den albanischen Teil der Stadt begeben haben. Dort wurde er dann festgenommen. Der serbische Sender berichtete darüber, dass sich sehr schnell 300 Serben zu einer Protestkundgebung an der Brücke des Flusses Ibar eingefunden hätten. Einer der Gäste im Cafe "Dolce Vita" war im Augenblick der Bomben-Explosion auch Oliver Ivanovic, Chef der Serbischen Liste für den „Kosovo und Metohija“. Gegenüber dem Organ „Beta“ bezeichnete Ivanovic den Bombenanschlag als „Katastrophe“ und bekundete eine große „Besorgnis“. Die UNMIK-Polizei hat unterdessen Ermittlungen eingeleitet, meldete die Presseagentur Beta. Der Chef der Serbischen Liste für „Kosovo und Metohija“ war in den vergangenen Tagen seitens des Belgrader Verhandlerteams für den künftigen Status Kosovas heftig kritisiert worden. Anlass für die Kritik lieferten seine Treffen mit dem kosovarischen Regierungschef Agim Ceku und dem UNO-Chefverhandler für den Kosovo, Martti Ahtisaari, in Prishtina. Dem UNO-Chefverhandler hatte Ivanovic auch seinen Vorschlag zur Dezentralisierung, bzw. zur Bildung neuer Serbenkommunen präsentiert, der sich von jenem Belgrads unterscheidet.
Wem nützt die Tat ?
Die serbischen Chauvinisten setzen offen auf eine Teilung Kosovas. Individuelle Terrorakte passen in ihr strategisches Konzept. Der Bombenanschlag wird neuerlich dazu benützt werden, um die Forderung nach der Unabhängigkeit Kosovas zu diskreditieren. Zudem gibt es Differenzen zwischen verschiedenen serbischen Nationalisten, von daher muß es kein Zufall gewesen sein, dass sich in dem Cafe Herr Ivanovic befand.