Die Zeitung „euronews.com“ titelte am 3. März: Kosovo- Albanische Nationalisten kippen serbischen LKW um.“ Diese Überschrift ist bis auf die Tatsache, dass ein LKW aus Serbien im Straßengraben landete absolut irreführend. Die Aktivisten welche den Lastwagen in den Graben beförderten waren Aktivisten von Vetëvendosje (Bewegung für Selbstbestimmung). Die Aktion war keine nationalistische Aktion, sondern eine gerechtfertigte Reaktion auf den großserbischen Nationalismus. Jedes
Jahr subventioniert Belgrad Waren für den Export nach Kosova in der Höhe von 500 Millionen Euro. Ohne Zoll zu bezahlen wird der kosovarische Markt vor allem mit Produkten überschwemmt welche dazu beitragen, die kosovarische Agrarwirtschaft zu strangulieren. Serbien erkennt Kosova nicht an. Ein Saft aus Serbien ist in Kosova wesentlich billiger als im serbischen Nis. Belgrad will Kosova ethnisch teilen, ökonomisch beherrschen und letztendlich neuerlich annektieren. Die kosovarische Regierung setzt dem keinerlei Widerstand entgegen. Die EU- Missionare in Kosova stehen im wesentlichen auf der Seite der neoliberal chauvinistischen Reformer in Belgrad. Kürzlich erklärte der deutsche Botschafter in Belgrad, dass „ Serbien Kosovo auf seinem Weg in der EU nicht anerkennen müsse“. Es gibt auch keine Proteste gegen das Verbot von 100.000 Schulbüchern im zu Serbien gehörenden Presevho Tal. Diese Region wird immer noch mehrheitlich von Albanern bewohnt. Im Rahmen seiner Kolonisierungspolitik schickte jetzt Serbien 100.000 Schulbücher in albanischer Sprache nach Kosova zurück. Dieser chauvinistisch Akt Serbiens führt natürlich zu völlig gerechtfertigten defensiven Gegenaktionen. Illegale Warenlieferungen aus Serbien gehören tatsächlich samt LKW in den Straßengraben.
Jutta Schulz This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
