natürlich ohne den Norden Kosovas und die Enklaven, weil dort nicht für die Institutionen Kosovas, sondern weil dort das serbische Parlament und Behörden Serbiens gewählt werden.
Laut dem „allmächtigen“ Rücker waren diese Wahlen längst fällig, unerlässlich und schließlich seinen sie auch von den lokalen albanischen Parteiführern verlangt worden (1). Parallel zu der Trommelmusik für die angebliche Definition der Statusfrage nach dem Motto: „Kosova heißt die Zukunft willkommen“ (ein weitverbreiteter PR-Slogan der UNO für den Ahtisaari-Plan in Kosova), bekommt der albanische Bürger Kosovas eine wohl gestimmte Symphonie von oben verpasst, natürlich mit vielen Wahlversprechen, die von der Verpackung her neu, aber inhaltlich bereits veraltet sind!
Das die Wahlen nötigt sind, dies bedarf keines Kommentars! Aber es stellt sich die berechtigte Frage, was für eine Wahl brauchen die Bürger Kosovas wirklich? Die Lösung des politischen Statuts Kosovas, des kollektiven Schicksals des Volkes oder eine Wahl für Pseudoinstitutionen innerhalb der „Badewanne“ der UNMIK? Was für Vorteile würden diese Wahlen innerhalb eines Systems bringen, welches nicht transparent und undemokratisch ist? Wo die einheimischen Institutionen nur als Dekoration dienen. Wo die Stimme des Bürgers nach mehr Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Staat auf taube Ohren und verschlossene Augen stößt. Es geht sogar soweit, dass man diese legitime Forderungen mit Gummigeschossen und Knüppel beantwortet, freilich stets mit internationaler Legitimation.
Ja, Kosova braucht Wahlen, aber solche, die dem Volk eine klare Alternative und bessere Perspektive ermöglichen. Kosova braucht vor dem Urnengang einige Lösungen konform dem Willen des eigenen Volkes und nicht gemäß den engstirnigen, kurzfristigen Interessen der lokalen politischen Klans und der internationalen politischen Tageskonjunktur.
Solche Wahlen wie die jetzt angekündigten, braucht Kosova nicht. Kosova braucht nicht Valium vor der politischen Schocktherapie, die ihr gegenwärtig verabreicht werden soll. Kosova braucht Gerechtigkeit, ein aktives Bürgertum und vor allem Selbstbestimmung in allen wichtigen Lebensbereichen.
Allmächtig, da kein Politiker europaweit übersolche Befugnisse verfügt, wie der Leiter der UNMIK.
Dieser Artikel erschien zuerst in Albanisch und wurde im Nachhinein vom Autor ins Deutsche übersetzt.