Bislimi schreibt: „Der amerikanische Präsident hat unrecht“. Bekanntlich gibt es unter den Angehörigen des albanischen Volkes Menschen mit muslimischer Religion, es gibt Katholiken und Menschen die sich der christlichen Orthodoxie verpflichtet fühlen. Es gibt aber auch Atheisten. Ein Grundsatz der albanischen Nationalbewegung im vorletzten Jahrhundert war der Satz: „ Die Religion des Albaners ist das Albanertum“. Letzteres kommt auch in der albanischen Nationalhymne zum Ausdruck. Diese Definition beinhaltetet keinerlei nationalistische Arroganz und keinerlei Aggressionsabsichten gegen andere Völker. Im Gegenteil, die Albaner waren in ihrer Geschichte dazu verdammt sich gegen die verschiedenen Aggressoren zu wehren. Wenn Bush jetzt das albanische Volk als „ muslimisches Volk“ definiert“, übernimmt er damit die Argumentation bestimmter slawischer Chauvinisten, die ihren aggressiven Nationalismus stets religiös unterlegen. Bush steht aber auch selbst „ für den Kampf der Kulturen“. Herr Bush ist ein ziemlich fundamentalistischer Christ der die heutigen Konflikte in der Welt gerne auf die Ebene des Kampfes verschiedener Kulturen reduziert. Herr Bush ist weder ein Freund der Menschheit noch ein Freund des albanischen Volkes. Er vertritt sehr aggressiv die Interessen des US- Kapitals im Weltmaßstab. Dennoch katzbuckelt die albanische politische Kaste vor diesem Herren. Im Vorfeld des Besuches wurde sogar eine Straße nach Georg Bush in Tirana benannt.